Das war eine schwere Woche.
Erst war die Trauerfeier eines Verwandten, von der ich so tief ergriffen war, gerade weil sie ein wenig anders war 🙏👍 Meine „Tante“, die eigentlich die Cousine meines Vaters ist, hat ihren Mann verloren. Den sie die letzten Jahre erst mit Krebs begleitet und dann noch mit Parkinson gepflegt hat – und wir Pflegenden (auch „ehrenamtliche“, die das für die finanzielle Grundabdeckung zuhause leisten, zumeist Frauen) wissen, was das heißt 🫶🥲
Ich bin dankbar, dass ich der trauernden Frau Beistand leisten konnte und meiner Dankbarkeit den beiden gegenüber formulieren konnte, die meinem Bruder familiäre Strukturen vorgelebt haben, wo sie in meiner Familie nicht mehr stattfinden konnten 🙏
Und dass ich dort junge Leute gesehen habe, wohl italienischer Herkunft, die allein dadurch dass sie daneben wohnen, jederzeit geholfen haben – die 3-fache Mutter kleiner Kinder durch pflegerische Hilfen wie Duschen und der Mann durch Transporte und indem er zuletzt um Mitternacht nochmal rüber gekommen ist, um ihn nochmal im Bett hoch zu ziehen, weil meine Tante eine 1, 52 große Frau ist – und doch von so wahnsinniger mentaler Stärke 🙏🙏
Alles, wo ich mich umschaue sagt mir, dass unser Glück im Kleinen zu finden ist. Im Kontakt face to face. Da offenbaren die Menschen ihr wahres Wesen noch – in großen Gruppen geht es so oft unter in dem „was man zu denken hat“.
Als dann auch noch nach einer fast komplett durchgemachten Nacht (die ich, ganz Pflegefraft, im privateren Rahmen dokumentarisch verfolgt hab) unser Igel-Mädchen heute früh um 6.28 Uhr in meiner Hand seinen letzten Atemzug gemacht hat trotz aller Versuche, sie 2-stündig mit einer Spritze zu ernähren, und sie auf eine Heizmatte zu legen.
Die Woche, die mir wohl als Übung zu den Themen Loslassen und Verlust geschickt wurde, hatte damit ihren Höhepunkt erreicht.
Von den Fakten her hätte es mir bewusster sein können mit dem Blick des Tierarztes (und seiner Aussage „also 250g ist schon SEHR wenig“) und dass sich fast 70 Zecken (dann insgesamt) auf ihr (ohne die „Stachel-Zone“) befunden haben sowie dem einen eitrigen Auge, dass sie schon sehr krank war, als sie uns überhaupt erst zugelaufen ist.
Heute hab ich ansonsten „gar nichts“ gemacht, ich war nur die beste Mutter, die ich sein kann für mein trauerndes Kind, das so viele Pläne hatte, dass das Igel-Mädchen in unserem von ihr so geliebten „Wilden Garten“ mal selbst Babys bekommt 💔 Und ansonsten auf mich aufgepasst, damit ich eine ausgeglichene Partnerin sein kann, was das beste ist, das wir unseren Männern als Rückendeckung geben können – was auch immer das im individuellen Fall bedeutet. 🍀
Zur Arbeit hab ich nur nochmal formell an der zugewiesenen Stelle meinen Resturlaub beantragt und dann schau ich am Montag weiter 👍🙏