So, da bin ich (ü40, technisch völlig untalentiert) jetzt online, das hätte ich auch niemals gedacht 🙈

Aber vielleicht reicht es ja aus, damit bei den Leuten ankommt, warum ich mich gezwungen sehe, als Hinweisgeberin an die Öffentlichkeit zu gehen 😕

Mein erster Beitrag, bevor ich darauf eingehe, wie es mir in dem „Sozialunternehmen“ (in dem ich vorher 20 Jahre problemlos gearbeitet hatte) nach Meldungen über Missstände in einem ihrer Kinderheime ergangen ist, soll ein Appell sein:

Ihr Leute, die Einblick in dieses therapeutische (!) Wohnheim habt – fangt an, zu sprechen! Es ist weder gut, noch zielführend, was dort praktiziert wird. Auch Kinder in einem Heim dürfen nicht Maßnahmen ausgesetzt sein, die die Definition von „Schwarzer Pädagogik“ erfüllen, mit der Argumentation, dort wäre es nunmal notwendig! Mir wurde zugetragen, dass anderswo im Unternehmen anders gearbeitet wird. Leider wird mir dazu von Verantwortlichen bis hin zum pädagogischen Vorstand aber ja nichts beantwortet.

Zudem darf ich die Situation mit den Missständen (emotionale Gewalt an Minderjährigen ist eine strafbare Kindeswohlgefährdung!) vor Gericht überhaupt nicht erwähnen. Es ist also unerheblich, ob die Meldungen über das in meinen Augen quälerische Vorgehen einer Mitarbeiterin berechtigt waren oder nicht, das darf nicht Teil der Gerichtsverhandlung sein, die ich möchte, um meinem Arbeitgeber ein „Mobbing“ nachzuweisen (das gibt es ja so im deutschen Gesetz nicht). Das heißt leider, bis noch jemand spricht, kann selbst der Zuständige im Landesjugendamt, der befugt ist, einzelnen Mitarbeitern/Vorgesetzten die Tätigkeit mit den Kindern und Jugendlichen zu untersagen, nicht viel tun, weil er Beweise braucht.

Zeugenaussagen sind Beweise, und er darf sie anonym behandeln und trotzdem voll verwerten! Es kann also wirklich nichts passieren, wenn jemand das Schweigen bricht – z.B. mit Angaben über das Strafensystem, die Isolierung im Zimmer oder im Time-Out-Raum (in welcher Dauer und Häufigkeit und zu welchen Anlässen (wie z.B. Beleidigungen) diese verhängt werden), oder die ständigen Drohungen mit Strafen wie Entzug von wichtigen Gegenständen wie Kuscheltieren, dem Time-Out-Raum, und Verbote, am Wochenende zu den Eltern zu fahren.

Zuständig für alle Hinweise in diese Richtungen ist das Landesjugendamt Stuttgart unter der 0711 63750 – dort wird man je nach Region weitergeleitet 👍

Habt bitte keine Angst. Unter diesen schlechten Bedingungen, die sie prägen, leiden 25 uns anvertraute, teils traumatisierte Kinder. Und das sage ich immer noch und immer lauter, und ich hab noch nicht mal eine Abmahnung dafür bekommen können!

Klar, jetzt können sie mich kündigen wegen Betriebsfriedensstörung. Aber ganz ehrlich – das werden wir doch mal sehen, ob nicht ein berechtigtes Interesse der Öffentlichkeit dem entgegengesetzt werden kann vor Gericht… Und selbst wenn nicht, auf die Abfindung von 0,49 Bruttomonatsgehältern verzichte ich aus Überzeugung 👍 Im Gegenteil, es hat mich richtig befreit, mich von Geld loszusagen 🙏

8 Replies to “Hintergrund”

Schreibe einen Kommentar zu Anja Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert